Der Gutspark von Dersentin
Der Gutspark Dersentin wurde mit dem Bau des Hauses ca. 1840 angelegt als englischer Landschaftspark, mit etwa sieben/ Sichtachsen, d.h. angelegte oder freigehaltene Schneisen, die entlang einer Achse den Blick auf das Schloss bzw. auf landschaftsprägende Elemente ermöglichen, die die verschiedensten Eindrücke beim Betrachter stimulieren. Der hinter dem Gutshaus/Schloss gelegene Park war ursprünglich nur für die Gutsbesitzerfamilie zugänglich und getrennt von der restlichen Gutsstruktur. Anfangs diente ein Soll im Park als Wasserelement im Park, dieses Soll wurde jedoch um die Jahrhundertwende zugeschüttet. Der Park hat heute 5 Naturdenkmäler.
1927 wurde vom berühmten Lanschaftsarchitekten Harry Maasz die Erweiterung des Parks um 25 Hektar geplant, was den angrenzenden Buchenwald als Landschaftspark mit verschiedensten Tempeln und Monumenten mit einbeziehen sollte. Dieser Plan wurde jedoch nur teilweise umgesetzt, Reste davon sind vereinzelte Parkbänke und eine Efeubewachsene Gruft im Wald. Am Ende des Buchenwalds ist heute das Biotop „Grosses Ried“ zu betrachten, eine vermoorte Senke in kuppiger Grundmoräne. Heute befinden sich noch eine eindrucksvolle Rotbuche und eine jahrhundertalte Eibe als geschützte Naturdenkmäler im Park.
Landschaftlich geprägt durch viele Endmoränen, den Zeitzeugen der letzten Eiszeit, gibt die sanfte Hügellandschaft immer wieder einen Blick frei auf die angrenzenden kilometerlangen Obstalleen, die zum Gutshaus führen. In der unmittelbaren Nachbarschaft um Dersentin herum gibt es einige Kulturhistorische Funde: punktuell einige Pleistozäne Funde und eine große Anzahl von Funden aus dem Neolithikum (Großsteingräber und Grabstätten, Feuersteine, Scherben und Abschläge).
Die am häufigsten aufgefundene kulturhistorischen Strukturen sind Hügelgräber (Hinzenhagen, Wilsen) der Bronzezeit , d.h. die Landschaft ist eindeutig bronzezeitlich geprägt und somit eine Besonderheit. Auch wurden einige Brennöfen zur Kalkbrennung, Mergel-Gewinnung und Eisenverhüttung, aber auch eine Siedlungsstruktur aus der vorrömischen und römischen Eisenzeit ist verzeichnet.
Aus dem Mittelalter gibt es Relikte von Siedlungsstrukturen, Turmhügelburgen und Wassermühlen (hinter dem alten Bahnhof von Dersentin). Aus der Neuzeit zeugen die Reste einer Ziegelei in Dersentin.